14.10.10 In Weimar gibt es wohl mehrere Wohnmobilstellplätze, wir haben aber noch einmal einen Campingplatz vorgezogen in Weimar-Tiefurt.
Der Platz liegt 3 km vom Zentrum entfernt und ist eigentlich ein großer Garten, der zum Campingplatz umfunktioniert wurde. Für Wohnmobile gibt es nur 2-3 Stellplätze.
Mit dem Rad kann man immer an der Ilm entlang direkt zum Zentrum in Weimar fahren, was wir auch direkt in Angriff nahmen. Es war nebelig und so kalt, dass ich mir die Ärmel der Jacke über die Hände zog.
In Weimar angekommen stellten wir die Räder zentral ab und erkundeten die Stadt zu Fuß. So langsam verzog sich der Nebel und es wurde ein wunderschöner Herbsttag.
Zuerst erkundeten wir den Marktplatz mit dem Rathaus (1841). Die Beschilderung zu den Sehenswürdigkeiten war ausgezeichnet. Dann ging's zum Schillerhaus. Ein paar Schritte weiter war der Gänsemännchenbrunnen. Vor dem Deutschen Nationaltheater wartete das Goethe-Schiller-Denkmal auf uns.
Um uns herum waren so viele einladende Cafes, dass wir ein Päuschen mit Kaffee und Kuchen einlegten.
Goethes Wohnhaus durfte natürlich auch nicht fehlen, also nichts wie hin.
Uns zog es ins Grüne. Genauer gesagt in den Park an der Ilm. Gut, dass wir unsere Räder wieder geholt hatten. Zu Fuß wäre es schon einiges zu laufen gewesen.
Im Ilmenpark trifft man auf Objekte, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Da war zunächst das Templerherrenhaus (1811-1823) bzw. dessen Ruinen. Bis 1945 hatte es hier noch gestanden, bevor es von Bomben zerstört wurde. Dann Goethes Gartenhaus. (Gartenhaus ist gut - unseres ist "ein bisschen" kleiner :-)) Hier wohnte Goethe bis 1782.
Des weiteren gab es ein Römisches Haus. (1792-1797). Es diente als Sommerhaus für Herzog Carl August.
Außerdem stand im Park eine Ruine, die keine ist. Sie entstand in der Zeit der Romantik, als es modern war, Parks mit Ruinen zu schmücken. Davor ein Denkmal von William Shakespeare.
Zuletzt zog es uns zum Haus am Horn. Erst einmal sehr nichtssagend, wenn man davor steht. Es sieht halt aus wie ein Bungalow. Bedeutung bekommt dieses Haus erst, wenn man weiß, wann es gebaut wurde. Nämlich 1923 und somit in seiner Zeit ultramodern. Es kann auch besichtigt werden, aber nur an bestimmten Tagen. An dem Tag hatte es jedenfalls nicht geöffnet.
Wieder zurück am Wohnmobil gönnten wir uns noch einmal eine Kaffeepause. Die Dame vom Campingplatz hatte uns Tisch und Stühle zur Verfügung gestellt und wir genossen die Herbstsonne.
Eigentlich wollten wir es für den Tag genug sein lassen. Aber unsere Campingnachbarn legten uns Schloss Tiefurt ans Herz, das nur ein paar Schritte vom Campingplatz entfernt war. Na, warum nicht.
Herzogin Anna Amalia nutzte es 1781-1807 als Sommersitz. Goethe war hier oft zu Gast.
Hier wurde Goethes Urfaust in einem Sekretär von der Hofdame Anna Amalias aufgefunden und abgeschrieben. Goethe vernichtete sein Werk aber die Abschrift blieb erhalten und konnte so später gedruckt werden.
15.10.10 Heimfahrt