Bakkagerði / Höfn / Húsey

Bakkagerði / Höfn / Húsey


296 km

Wieder erwachen wir bei blauem Himmel. Reinhard würde gerne zum Kratersee laufen, aber ich traue es mir nicht zu, den Berg da vor mir zu besteigen.

Weiter nach Süden können wir nicht fahren, da die Straße immer noch wegen Schnee gesperrt ist.

Wir fahren durch die Wüste zurück und kommen dort an, wo gestern die Furten waren. Aber es sind keine Furten mehr da, dafür ein riesiger See. Es sieht aus, wie nach einem Dammbruch. Zwei Wagen stehen davor und die Fahrer zögern offensichtlich noch. Wir halten nur kurz, um festzustellen, dass wir keine andere Möglichkeit haben, als es zu probieren. Nach Süden gesperrt, für große Umwege nicht genug Sprit - also das Beste hoffen und durch!
Es war in den letzten Tagen so warm, dass vermutlich reichlich Schnee und Eis geschmolzen sind. Wir kommen problemlos durchs Wasser und sehen, dass sich nun auch die beiden anderen Fahrer trauen. 

In der Drachenschlucht waren uns weiße Steine aufgefallen, die so leicht waren, dass sie im Wasser schwammen. Auch hier auf der Straße liegen sie, als hätte jemand Katzenstreu hierher gestreut. Es handelt sich um Bimsstein.
Bei einer kurzen Pause müssen wir feststellen, dass eines der Seitenfenster nicht richtig geschlossen ist. Es steht einen kleinen Spalt offen und der Staub der Wüste verteilt sich nun überall im Aufbau. Nachdem wir das Schlimmste beseitigt haben, fahren wir zurück zur Ringstraße und zunächst nach Egilsstaðir. Wir füllen noch einmal unsere Vorräte auf und tanken. Dann geht es weiter mit tollem Panorama über die 94 nach Bakkagerði in nördliche Richtung. Hier suchen wir den Campingplatz auf.

Bakkagerði ist ein kleiner Ort, an einem Fjord gelegen. Auch in diesem Ort ist der Glaube an Elfen sehr stark. Bei einem Spaziergang fällt uns ein wirklich niedliches Häuschen auf. Ebenso auffallend ist die Kirche wegen ihrer Größe. Sie ist nicht etwa besonders groß, sondern besonders klein. Außerdem gibt es noch Trockenfisch an Gestellen zu sehen.
163 km

Wir werden jetzt mit schönem Wetter verwöhnt. Zuletzt haben wir in Reykjavik Regen abbekommen. Es hat zwar noch einmal abends geregnet, da saßen wir aber bereits im Trockenen. Auch heute lacht der Himmel.

Wir hatten gestern beim Spaziergang ein Schild gesehen, dass es in 5km Entfernung Papageientaucher geben soll. Also fahren wir die Straße 94 bis zum Ende durch nach Höfn. Und tatsächlich - da sitzen sie und haben nur auf uns gewartet :-)
Über die 94 fahren wir zurück, bis zur Abzweigung der 944. Diese fahren wir, bis sie auf die 925 trifft. Bei der Abzweigung 926 wechseln wir  und fahren Richtung Norden bzw. Richtung Húsey. Die Fahrt geht am Fluss entlang.

Zunächst treffen wir jedoch erst einmal auf das Kraftwerk Lagarfossvirkjun.
Mehrere Sandbänke sind zu sehen und auf zweien davon lungern sie herum: Die Robben. Faul liegen sie auf dem Rücken und lassen sich den Bauch von der Sonne bescheinen.

Obwohl die Sandbank ein Stück vom Ufer entfernt ist, sind sie von unserem Wagen anscheinend nicht angetan. Sie springen nacheinander kopfüber ins Wasser und suchen das Weite. Als sie merken, dass wohl doch keine Gefahr besteht, kommen sie nach und nach zurück.
Wir begeben uns wieder über die 926, später 925 Richtung Süden. Mit einem Mal präsentiert sich uns ein phänomenaler Ausblick in eine Schlucht. Da wir einen kleinen Parkplatz finden, halten wir an und gehen einen kurzen Fußweg bis zu einer Brücke.
Wir stoßen auf die Ringstraße und fahren bis Egilsstaðir. Das heißt, wir müssten dort entlang, aber die Straße ist gesperrt. Durch die Wärme ist der Straßenbelag aufgeweicht und flüssig. Alle weichen über einen schmalen Feldweg aus. Das ist etwas abenteuerlich, da uns von der anderen Seite natürlich Fahrzeuge entgegenkommen. 
Als wir wieder auf die Straße treffen geht es über die 93 weiter bis Seyðisfjörður. Konnten wir nach unserer Ankunft auf Island kaum etwas von der Landschaft erkennen, können wir jetzt das schöne Panorama genießen. Leider gibt es keine Möglichkeit, anzuhalten. So musste ich leider während der Fahrt die Fotos schießen.
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