Geiranger / Olden / Briksdalsbreen

Geiranger


km 69

Das Wetter spielt heute ganz gut mit und wir machen uns auf nach Geiranger. Unterwegs haben wir eine schöne Kulisse!


Bevor wir Geiranger erreichen stoßen wir auf die Adlerstraße. Sie ist ca. 8km lang, hat 11 Serpentinen und ein Gefälle von 10%. Von hier hat man einen phantastischen Ausblick auf Geiranger und den Geirangerfjord.
Wir wählen den Campingplatz direkt in Geiranger. Vor uns im Fjord liegt das Hurtigrutenschiff und ein Kreuzfahrtschiff. Außerdem ist der Ort überfüllt von Reisebussen.
Da es noch früh ist, buchen wir ein Schiff für eine Tour durch den Fjord. Wir brauchen nicht allzu lange warten bis es losgeht.

Zuerst fahren wir an der Adlerstraße vorbei, die man von hier aus gut sehen kann.

Über Lautsprecher erhalten wir Informationen zu den Sehenswürdigkeiten. Zunächst in Norwegisch (könnte aber auch Dänisch oder Schwedisch gewesen sein), dann in Englisch, Deutsch und Französisch.

Die Wasserfälle, die wir passieren, heißen "Die sieben Schwestern" und gegenüber ist der "Freier".
Neben den "7 Schwestern" kann man einen der Bauernhöfe ausmachen, die hoch oben im Felsen liegen. Einige davon sind noch bewohnt, andere mussten verlassen werden, da ständige Gefahr durch Steinschlag bestand. Die Menschen konnten damals nur über Leitern zu ihren Häusern gelangen. Wenn ihre Kinder außerhalb des Hauses waren, wurden sie angebunden, damit sie nicht abstürzen. 

Nach der 1 1/2 stündigen Tour schauen wir uns den kleinen Ort Geiranger an, was sehr schnell erledigt ist.
Schon wieder hat ein Kreuzfahrtschiff angelegt. Dieses sollten wir später noch einmal treffen.

Olden / Briksdalsbreen


km 122

Wir verlassen Geiranger und haben nun von der anderen Seite die tolle Aussicht auf den Fjord.

Die Straße ist wieder einmal schmal und kurvenreich, was die Reisebusse nicht daran hindert, sehr schnell zu fahren. Das wird vor allem in den engen Kurven "spannend."
Wir erreichen höhere Gefilde und es wird immer karger. Erst ist es noch ein bisschen grün und dann....
Auf 1027m Höhe stehen wir vor einem Gletschersee. Das hat schon etwas Faszinierendes an sich, vor allem im Hochsommer.
Auf dieser Strecke fahren wir in einen Tunnel und denken beide sofort: Das Licht geht wieder nicht. Diesmal liegt es aber nicht an unserem Licht. Der Tunnel ist grob in schwarzen Felsen gehauen und hat weder Beleuchtung, noch Mittel- oder Seitenstreifen. Es ist nicht wie in einen Tunnel fahren, es ist eher wie in eine Gruft abtauchen. Das Licht der Scheinwerfer wird einfach von der Dunkelheit verschluckt.

Später habe ich mich mit anderen Deutschen darüber unterhalten und sie bestätigten unseren Eindruck. Auch sie glaubten zunächst, dass sie vergessen hätten, das Licht einzuschalten. 

Die Landschaft wird wieder grüner und nachdem wir auch hier einige schlecht beleuchtete Tunnel durchfahren haben, erreichen wir den Parkplatz am Briksdalsbreen. (Hier kann auch auf netten Stellplätzen übernachtet werden).
Ein kurzer Aufstieg und wir stehen vor ein paar Häusern mit Restaurants, Souveniershops und dem Büro für Buchungen.

Es gibt zwei Möglichkeiten, zum Gletscher zu kommen: Zu Fuß oder mit einem kleinen Wagen, dem Trollcar. Reinhard ist für den Fußmarsch, ich bin für den Wagen.

Früher wurden für die Fahrt Kutschen verwendet. Da es dabei zu einem schweren Unfall kam, wurden die Kutschen abgeschafft und durch die Wagen ersetzt.

Da es zu regnen beginnt, schieben wir die Entscheidung auf und genehmigen uns erst einmal einen Kaffee und ein Sandwich. Als wir mit der kleinen Stärkung fertig sind, hat es auch schon wieder aufgehört zu regnen.

Wir schließen einen Kompromiss: Hoch fahren, zurück laufen :-)

Von der oberen Station muss man noch ein bisschen laufen, um zum Gletscher zu gelangen.
Dann haben wir unser Ziel erreicht.

Der Gletscher bildet sich im Moment leider immer weiter zurück. Die Bilder, die ich bisher vom Gletscher gesehen hatte, sahen noch ganz anders aus.

In einigen Jahren wird wohl nicht mehr viel übrig sein. Wenn Sie also vorhaben, den Gletscher zu besichtigen, sollten Sie es entweder bald tun oder auf die nächste Eiszeit warten :-)
Ich kann zumindest den Rückweg zu Fuß nur empfehlen!

Die Strecke ist nicht allzu lang und unterwegs trifft man auf einen schönen Wasserfall.
Wir fahren nur ein kurzes Stück zurück, um zum Campingplatz zu gelangen. Er ist klein, aber nett.

Wir stellen uns direkt an Wasser und kommen mit unseren Nachbarn ins Gespräch. Es ist ein Ehepaar aus Hamburg, das mit ihrem Enkel unterwegs ist.

Der Hamburger gibt so nette Geschichten zum besten, dass ich ihm noch lange hätte zuhören können. Aber er möchte noch zum Angeln raus und wir haben Hunger.
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