Blönduós /Akureyri

Blönduós /Akureyri


343 km

Auf unser nächstes Ziel freue ich mich schon. Es ist Blönduós. Dort soll es eine kleine Insel in einem Fluss geben. Die Insel steht unter Naturschutz und ist mit Spazierwegen ausgestattet. Zunächst geht es weiter über die 61, die auch hier wieder um Fjorde herumführt. Teils ist die Straße asphaltiert, teils Piste, aber gut befahrbar.

Da passiert es plötzlich: Ein Schaf springt aus dem rechten Straßengraben direkt vor unser Wohnmobil. Reinhard legt eine Vollbremsung hin, aber dadurch, dass das Schaf noch einmal einen Haken genau in unsere Richtung schlägt, erwischen wir es mit dem linken Vorderrad. Sch...!!!!

Wir halten an und Reinhard schaut nach dem Schaf. Es hat die Straße verlassen und steht nun auf der anderen Straßenseite auf der Wiese. Das Bein sieht gebrochen aus. Was nun? Und was mag so ein Schaf wohl kosten?

Wir fahren ca. 2,5km weiter zum nächsten Gehöft. Dort treffen wir auf einen älteren Herrn und seinen Sohn. Wir schildern, was passiert ist. Der ältere Herr ruft beim Besitzer des Schafs an und die beiden machen aus, dass der Sohn mit seinem Geländewagen das Schaf holt und zum Besitzer bringt. Der Sohn erzählt, dass das laufend passiert und bedankt sich dann bei uns, dass wir Bescheid gesagt haben.

Jetzt sind wir sprachlos. Das war alles?

Wir sind froh, dass die beiden uns so unkompliziert geholfen haben und nun ist es an uns, uns für die Hilfe zu bedanken.

Aber uns läuft die ganze Sache noch länger nach und Reinhard macht um jedes Schaf einen großen Bogen.

Die 61 stößt an die Ringstraße 1, auf der wir weiterfahren bis Blönduós. An der Insel fahren wir jedoch zunächst vorbei, obwohl wir sie sehen. Der Parkplatz liegt viel tiefer, als die Straße und ist von oben nicht zu sehen.

Wer ebenfalls sucht: Von Süden kommend den Fluss Blanda überqueren. Nach ca. 400m ist auf der linken Seite eine Tankstelle. Von dort noch 300m weiterfahren. Links geht die Straße Elstabraut ab. Gegenüber - also auf der rechten Seite - ist ein kleiner Parkplatz. Dort auffahren, dann kann man sehen, dass am Ende des Parkplatzes der Weg weiter nach unten führt auf einen weiteren Parkplatz. Hier ist eine Brücke, über die man auf die Insel gelangt. 

An den Hinweis auf dem Schild halten wir uns vorsichtshalber, was nicht schwierig ist, da wir alleine hier sind.
Wir laufen die kleine Insel ab, einmal die untere und einmal die obere Runde. Dann geht es über die Ringstraße weiter nach Akureyri.

Wir wollen hier auf den Campingplatz in der Stadt und finden ihn auch sehr schnell. Aber den Eingang finden wir erst einmal nicht. Nachdem wir den Campingplatz einmal umkreist haben, finden wir die Zufahrt dann doch. Man kommt über einen Parkplatz auf den Campingplatz. Da kein Schild vorhanden ist, konnte man die Einfahrt auch nicht so ohne weiteres erkennen.

Hier treffen wir erstmalig auf Island auf einen Campingplatz mit Schranke. Der Platz ist schon ziemlich voll, aber ein paar Plätze gibt es noch. (Alle stehen wild durcheinander). Und ein paar größere Offroad-Fahrzeuge haben sich auch eingefunden.
Wir hätten gestern schon eine Dusche gebraucht, aber auf dem dortigen Campingplatz war es nicht möglich. Es gab zwar eine Duschgelegenheit und sogar ein Schwimmbad, aber das Gebäude hatte nicht mehr lange geöffnet, als wir ankamen.

Heute geht kein Weg daran vorbei - uns verlangt dringendst nach einer Dusche. Sachen zusammengepackt und auf zum Sanitärgebäude. Es gibt für Männlein und Weiblein exakt (wie so oft) je 1 Dusche. Und meine ist natürlich besetzt. Dafür führe ich eine nette Unterhaltung mit 2 deutschen Mädels und die Wartezeit geht schnell um. 

Nun aber auf zur Stadtbesichtigung. Vorbei an einem großen Gymnasium gehen wir zuerst zum botanischen Garten. Dieser ist hübsch angelegt und ich kann einen Besuch nur empfehlen!
Vom botanischen Garten ist es nicht weit zur Hafnarstræti. Hier stehen mehrere alte Häuser. Das älteste ist die Hausnummer 11 von 1765.

Wir schlendern weiter die Straße entlang bis ins Zentrum. Von hier zweigen wir Richtung Norden zur Kirche ab. Unterwegs fallen uns mehrere Autos auf, die über Pisten gefahren sind. Alle haben eine Einheitsfarbe - braun! Einschließlich der Scheiben.
Am Hintereingang des Campingplatzes gibt es einen Supermarkt, der lange geöffnet hat. (Ich glaube, bis 22.00 Uhr). Dort besorgen wir noch ein paar Kleinigkeiten. Nach dem Abendessen dürfen wir den tollen Himmel genießen.
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