Lüneburg

Lüneburg - September 2020


Unsere erste Station auf der Fahrt liegt außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns: Lüneburg.

Fußnah zur Altstadt befindet sich ein Wohnmobilstellplatz, den wir ansteuern und erschrocken feststellen, dass er fast voll ist. Die Ferien sind in allen Bundesländern vorbei, aber das schöne Septemberwetter hat viele Leute, die „Ferienunabhängig“ reisen können veranlasst, sich noch einmal auf Reise zu begeben.



Wir bekommen noch einen der letzten freien Stellplätze. Es ist inzwischen später Nachmittag und wir heben uns die Stadtbesichtigung für morgen auf. Aber ein bisschen Bewegung brauchen wir noch. Mit den Rädern fahren wir zur Uni, um uns das 2017 errichtete futuristische Gebäude von Liebeskind anzuschauen. Ob es schön ist, ist Geschmacksache, aber interessant ist es allemal. 

Der Rückweg führt uns durch den Kurpark, in dem viele Menschen den schönen Tag genießen. Ein Gradierwerk soll es hier geben, welches wir allerdings nicht sehen und auch nicht suchen.

Wir sind fertig mit dem Abendessen und verspüren noch Bewegungsdrang. Gleich hier in der Nähe des Stellplatzes führt ein Weg auf den Kalkberg. Viele Stufen müssen erklommen werden, bevor man oben die Belohnung mit einer schönen Aussicht bekommt. Gratis dazu erhalten wir den Sonnenuntergang. Hier oben sind mehrere junge Leute, die ebenfalls die Aussicht und den Sonnenuntergang genießen und es herrscht eine friedliche Stimmung. 

Auf dem Kalkberg stand im Mittelalter eine Burg, 1371 von den Bürgern zerstört wurde. Am Berg wurde lange Zeit Material für die Bauwerke der Stadt abgebaut. Später holte sich die Natur ihr Reich zurück und seit 1932 steht die Gegend unter Naturschutz.


Für heute reicht es, wir kehren um und machen es uns nach einem ausgiebigen Plausch mit unseren Nachbarn im Wohnmobil gemütlich.

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Wir haben wunderbar geschlafen, das Wetter ist fantastisch und wir sind bereit, die Stadt zu erkunden. Zu Fuß machen wir uns auf den Weg, der nicht sehr weit ist. Die hübschen alten Häuser gefallen uns ausgesprochen gut. 


Die St. Michaelis Kirche ist eine Klosterkirche des ehemaligen Benedektinerklosters St. Michael. Auf einer Urkunde von 956 wird das Kloster erstmalig erwähnt, die Hauptkirche wurde 1412 fertiggestellt. Leider können wir die Kirche nicht von innen besichtigen, da sie geschlossen ist.

Wir schlendern weiter durch die heimeligen Gassen ...

... und erreichen das Rathaus, das aus einem ganzen Gebäudekomplex besteht. Die Frontseite zeigt zum Marktplatz. 

Wir passieren den Ochsenmarkt 1. Hier wohnten die Eltern von Heinrich Heine. Die baulichen Ursprünge des Hauses liegen zwischen dem 13. + 15. Jh. 

Ein Stück weiter steht das Amtsgericht mit seiner begrünten Fassade.

In der Großen Bäckerstraße finden wir die schmucke alte Ratsapotheke, erb. 1598. 

„Am Sande“ ist der größte Platz der Stadt, umgeben von schönen alten Häusern mit sehenswerten Fassaden. Die schönste Fassade ist auf der Westseite zu sehen, sie stammt aus dem Jahr 1548. Auf der Ostseite steht die St. Johannis-Kirche, die größte und älteste Kirche der Stadt. (1289 – 1470 erbaut). Der Turm ist 108m hoch.

Wir machen einen Schwenk und laufen zum Wasserviertel. Wir überqueren die Brausebrücke – hier gibt es auch eine Fischtreppe – und bewundern die Fassade der Lüner Mühle, erb. 1576.

Ein paar Schritte weiter steht der Alte Kran, der zum Be- und Entladen der Schiffe diente. 

Gleich daneben befindet sich das „Alte Kaufhaus“ (Dat Heringshus) mit einer Fassade von 1742. 

Unser letztes Ziel ist der Wasserturm, erb. 1907 mit einer Höhe von 56m. Ein Aufzug führt hinauf zur Aussichtsterrasse. Wir verzichten, weil wir die Stadt gestern Abend bereits von oben gesehen haben. Der Wasserturm diente bis 1985 zur Wasserversorgung der Stadt und fasste 500.000 Liter Wasser. 

Wir brauchen eine Pause und gehen zurück zum Wohnmobil. Nachdem wir uns mit einer Tasse Kaffee gestärkt haben sind wir wieder fit und machen uns erneut auf den Weg. Diesmal nehmen wir die Fahrräder und fahren zunächst noch einmal zum Kurpark. Diesmal finden wir auch das Gradierwerk. 

Wir genießen auf einer Bank den herrlichen Sonnenschein, bevor es uns abermals in die Altstadt zieht. Wir schlendern, die Räder schiebend, kreuz und quer durch die Straßen, bis uns die Füße schmerzen und wir für heute endgültig Schluss machen.


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