Stockholm
Wir suchen unsere Campingplätze überwiegend auf gut Glück, bzw. fragen unser Navi nach dem nächsten Campingplatz. Für Stockholm hatte ich allerdings einen Platz aus dem Campingführer gesucht. Er lag ca. 10km außerhalb des Zentrums, hatte aber gute U-Bahn-Anbindung.
Wir waren bereits morgens auf dem Campingplatz, der an den Mälaren liegt. Er verfügt über einen kleinen Strand und war auch ansonsten nicht so schlimm, wie ich es von einem Stadt-Campingplatz erwartet hatte. Wir bekamen einen Platz zugewiesen. Da dieser nur aus Schotter bestand, baten wir um einen anderen, um das Zelt aufbauen zu können. Man nannte uns an der Rezeption mehrere Plätze, die noch frei waren und wir konnten uns davon einen aussuchen. Mit Kartenmaterial wurden wir auch bestens versorgt. Stadtplan Stockholm, U-Bahn-Plan usw.)
Mit über 30€/ Nacht für 3 Personen incl. Elektrik war er nicht ganz preiswert, aber auch das fand ich für Stockholm noch akzeptabel.
Nach einer Tasse Kaffee zur Stärkung machten wir uns auf den Weg zur "Tunnel-Bana." Sie fuhr im 10-Minuten-Takt.
Unser Ziel in Stockholm war zunächst Gamla Stan, die Altstadt. Sie liegt auf einer Insel, die über Straßen mit dem Festland verbunden ist.
Am nördlichen Ufer befindet sich das Kungliga Slottet, dass zu repräsentativen Zwecken genutzt wird.
Anschließend schlenderten wir durch Norrmalm, einen sehr belebten Stadtteil. Ein Teil ist Fußgängerzone mit vielen Geschäften.
(Zum Glück auch mit vielen Bankautomaten, denn unser Bares ging zur Neige.)
Florian staubte ein T-Shirt ab und ich kaufte endlich Postkarten ein, um ein paar Urlaubsgrüße zu schreiben.
Weiter ging es in Richtung Strandvägen, der Prachtstraße Stockholms.
Wir kämpften mit uns, ob wir zum Vasa-Museum laufen sollten. Einerseits ist das eines der wenigen Museen, die uns interessieren, andererseits war der Weg noch ziemlich weit.
Der Hunger und unsere Füße gaben den Ausschlag. Wir verzichteten und gingen stattdessen essen.
Florian plädierte für das "gelbe M" oder dessen Konkurrenz. Wir wollten etwas "Richtiges" essen. Als Kompromiss einigten wir uns auf eine bekannte Pizza-Kette. Zumindest wurden wir satt....
Der Bahnhof war zunächst etwas verwirrend. Hier fuhren Eisenbahn, S-Bahn und U-Bahn. Logischerweise ging es zur U-Bahn nach unten. Dort war eine Anzeigetafel, die aber immer nur die nächsten Züge anzeigte. Wir wussten also nicht, ob unsere Linie 19 auch dort fährt. Machte ja nichts, ich habe ja einen Mund und kann fragen. Dachte ich...
Ich fragte den Kontrolleur, ob die "Line 19" auch hier abfährt. Er meinte, 19 ist nur für den Computer unter der Bahn, wir müssten "Line 1" nehmen. Häää??? Das wollte ich ihm nicht glauben, da lt. Plan nur die Linie 19 in die Richtung fuhr, in die wir mussten. Wir redeten noch eine ganze Weile aneinander vorbei, bis er auf meinen Plan "GLAIS 1" schrieb. Aha, also begaben wir uns zum Gleis 1, wo dann auch kurze Zeit später die Linie 19 kam. Erst später ging mir ein Licht auf. Ich meinte mit Line die Linie, er meinte mit Line den Gleis. Nun ja, es kann beides bedeuten, aber ich glaube, er hat sich einen Spaß daraus gemacht. Hätte er "platform" "rail" oder "track" benutzt, hätte sich nicht so eine lange Schlange hinter mir gebildet :-)
Mariefred
Der Campingplatz bei Mariefred liegt an den Mälaren mit Blick auf Schloss Gripsholm. Vom Platz aus bis in den Ort waren es nur 2km. Mit dem Fahrrad immer am Wasser entlang war der Weg auch gut zu fahren.
Mariefred ist ein idyllischer, kleiner Ort. Sehenswert ist natürlich das
Schloss, erbaut 1537 mit einem hübschen Gewächshaus. An das Schloss schließt ein Naturreservat an.
Außerdem befindet sich im Ort das
Grafikens Hus
und ein Heimatmuseum. Wer möchte, kann eine Fahrt mit dem
Dampfschiff Mariefred
oder eine Tour mit der Schmalspurbahn unternehmen.
Nach unserer Besichtigungstour mussten wir unbedingt den schön angelegten Badesteg des Campingplatzes nutzen und das Wasser testen.