gefahrene km in Ontario: 2.892. Gesamt: 6.676km
Unser nächstes Ziel sollte New York sein. Leider gibt es dort nicht viele Möglichkeiten, das Wohnmobil unterzubringen. Den Stellplatz, den wir uns ausgesucht haben und der einzige, der überhaupt in Frage kommt, ist leider auf lange Zeit ausgebucht. Es sind Ferien und wir einen Monat zu spät dran. Also heißt es umdisponieren.
Wir bleiben somit erst einmal in Kanada und fahren entlang am
St. Lawrence River
auf dem Highway. Irgendwann wird uns das zu langweilig und wir fahren auf dem 1000-Islands Parkway weiter. Hier finden wir einen Campingplatz, auf dem wir 2 Tage bleiben. Die Wäsche muss schließlich auch mal gewaschen werden 😊
Neben uns stehen 2 Zelte, in denen 6 Inder campen, die uns zum indischen Nudelessen einladen. Wir lehnen dankend ab, weil
1. Haben wir bereits gegessen und sind satt
2. Haben wir nicht genügend Trinkwasser, um indisch essen zu können 😊
Wir genießen den warmen Sommerabend. Über uns glitzern die Sterne und um uns herum die Glühwürmchen.
Wir fahren zunächst bis
Cobourg
halten uns dort aber nicht lange auf. Es gibt einen schönen Strand und einen Jachthafen. Sehenswert ist das alte Gerichtsgebäude.
Toronto durchfahren wir nur auf dem Highway. Wir haben keine Lust, uns schon wieder eine Stadt, dazu so eine große, anzusehen.
St. Chaterines
Nahe bei den Niagara-Fällen suchen wir uns einen Stellplatz am Ontariosee. Er ist einer der kleineren Seen aber wenn man davorsteht, meint man, man wäre am Meer. Strand, Wellen, große Schiffe – wie am Meer halt.
Wir stehen gerade ein paar Minuten hier, als jemand „hello“ ruft. Ich gehe zur Tür und davor stehen zwei Polizisten. Die beiden sagen lachend, dass sie nur ein paar Fragen hätten. Woher das Auto kommt, woher wir kommen, wohin wir wollen. Der eine meint auf das Wohnmobil zeigend: It’s awesome. Dann wünschen sie uns noch eine gute Zeit.
Es regnet. Der erste Grund, heute nicht zu den Niagarafällen zu fahren. Der 2. Grund: Es ist Sonntag und bestimmt brechend voll. Wir fahren stattdessen zu
Niagara-On-The-Lake
Das ist ein nett rausgeputzter Ort mit extremen Parkgebühren. Erst laufen wir ein Stückchen durch den Ort, dann besuchen wir Fort George. Ca. 6,50€ p. P.
Wir haben Glück, es findet gerade eine kleine Showeinlage mit Schießmanöver statt.
Wir müssen zurück zum Auto, da unsere Parkzeit von 2,5 Stunden abläuft. Wir suchen noch einmal den selben Stellplatz auf wie gestern. Nach einiger Zeit stellen sich Valerie und Alan aus Frankreich mit ihrem Volvo neben uns. Kurz darauf folgt Pierre mit seiner Familie, ebenfalls aus Frankreich, mit einem MAN und stellen sich auch noch dazu.
Früh sind wir an den
Niagara Fällen
Obwohl wir uns auf der Ebene befinden, von der das Wasser in die Tiefe stürzt, werden wir hier oben von der Gischt ziemlich nass. Der erste Wasserfall, den wir sehen ist auf amerikanischer Seite.
Auch schon beeindruckend. Als wir dann aber den
Horsehoe Fall
auf kanadischer Seite sehen, verblassen alle anderen Wasserfälle, die wir je zuvor gesehen haben daneben. Die Wassermassen sind einfach gigantisch und man steht zum greifen nah am Wasserfall. Ein tolles Erlebnis und wir können uns lange Zeit nicht von dem Anblick losreißen.
Nachdem wir uns ausgiebig auf der Promenade aufgehalten haben, setzen wir unsere Reise fort und fahren nach
Owen Sound
zum Huron See bzw. an der Georgian Bay, ein Teil des Huronsees ist. Alleine diese Bay ist schon größer, als der Ontariosee.
Die Indian Falls
sind nur 3km von unserem Stellplatz entfernt. Wir fahren das kurze Stück und stellen das Wohnmobil auf dem Parkplatz ab. Der Trail ist nur 700m, also schnell bewältigt. Da es auch hier seit Wochen kaum regnet, hat der Wasserfall auch nicht viel Wasser. Am Flussbett sieht man jedoch, dass es auch ganz anders aussehen kann
Wir fahren um die Georgian Bay bis Perry Sound. Dort gibt es einen netten Waterfront-Trail, den wir entlang gehen. Leider beginnt es zu regnen, weshalb wir abbrechen und uns im
Killbear Provincial Park
einen Campingplatz suchen. Das erste, das mir hier auffällt ist ein Schild, dass man für Schlangen bremsen soll. Klapperschlangen! Ich werde auf unseren morgigen Trails auf jeden Fall die Augen und Ohren gut offen halten!
Abends gehen wir an den kleinen Strand des Campingplatzes und sehen den schönsten Regenbogen, den ich je gesehen habe. Er ist in kpl. Von einem Ende zum anderen zu sehen in kräftigen Farben – fast wie gemalt. Leider bekomme ich ihn nicht ganz auf das Foto, sondern nur ein Stück.
Wir beginnen den Morgen mit einem Bad im See. Die Georgian Bay ist nicht so kalt, wie der Rest der großen Seen.
Wir suchen uns zwei der Trails heraus, die wir gehen wollen. Der erste, der Lighthouse Trail ist nur 700m lang, also sehr schnell absolviert.
Der zweite Trail, „Lookout Point Trail“, ist 3,5km lang und hier wird vor Klapperschlangen gewarnt. Man sollte 2m Abstand halten. Was heißt hier 2m – von mir aus gerne 20m oder besser noch 200m.
Adam, unser Platznachbar hat mir erzählt, dass er in 5 Jahren erst einmal eine Schlange gesehen hätte.
Der Trail ist schön und trägt seinen Namen zu Recht, am Ende hat man einen schönen Ausblick auf die Georgian Bay.
Wir fahren bis Spanish Marina und machen dort Schluss für heute. Von unserem Fenster aus können wir einen Biberbau sehen. Reinhard bezieht gleich Biberbau-Beobachtungs-Posten 😊 und tatsächlich lässt Herr Biber (oder Frau Biber) sich sehen. Er ist gerade einmal 20m von uns entfernt aber leider sehr fotoscheu.
Wir fahren auf dem Transcanada-Highway bis
Agawa Bay
im Lake Superior Provincial Park. Unterwegs lese ich auf einem Schild: Don’t feed the bears. Ach, nein?
So langsam werden uns die Weiten Kanadas bewusst. Wir sind bereits 500km am Lake Superior entlanggefahren (erst nördlich, dann westlich) und immer noch ist kein Ende in Sicht. Alleine der Lake Superior Provincial Park ist ca. 100km lang.
Im Park suchen wir uns zunächst den kurzen Agawa-Rock-Trail
aus, der zu Pictographs führt. Er ist nur 0,5km lang, hat es aber in sich. Über Felsen geht es hinunter zum Wasser. Die erste Felsenmalerei erreichen wir. Zu den anderen ist uns der Weg zu gefährlich. Über glitschige Felsen, gegen die die Wellen schlagen, nur mit einer Hand an einer Kette festhalten, in der anderen die Kamera – das muss nicht sein. Reinhard versucht es ein kleines Stück, gibt dann aber auf.
Durch eine enge Schlucht führt der Weg zurück zum Parkplatz.
Der Pinguisibi Trail
ist da schon einfacher zu begehen und sehr schön. Wir laufen jedoch nur bis zum ersten Wasserfall.
Das Wetter wird zu unbeständig und wir fahren weiter bis Terrace Bay, wo wir an der Beach übernachten.
Die Rainbow Falls
liegen am TCH. Wir entrichten die Parkgebühr von ca. 7,40€ und fahren zum Parkplatz. Der Trail ist nicht lang, besteht aber fast nur aus Stufen. Um genau zu sein 181 Stufen. Gleich 3 Wasserfälle liegen hintereinander, die wir uns ansehen.
Über den landschaftlich schönen Transcanada-Highway fahren wir bis
Thunder Bay
Unterwegs wollten wir uns noch einen Canyon ansehen, die Straße dorthin war jedoch gesperrt.
In Thunder Bay fahren wir auf den Mount McKay. (3,25€ p. Auto). Von hier hat man einen Blick über die ganze Stadt und ein Stück des Lake Superior.
In der Stadt kaufen wir ein paar Lebensmittel und fahren dann etwas abseits an einen Flusslauf, der in den See führt.
Immer noch werden wir laufend auf das Wohnmobil angesprochen. Die Motorradfahrer zeigen im Vorbeifahren den Daumen nach oben.
Ein Fuchs läuft uns fast vor das Auto. Im letzten Moment dreht er ab und verschwindet zurück in die Büsche.
Wir haben gestern den rechten Tank ziemlich leer gefahren. Anscheinend war immer noch Dreck darin, denn heute macht das Auto wieder Probleme. Reinhard pustet alle Leitungen durch (lecker) und reinigt alles. Anschließend fährt der Wagen wieder problemlos.
Hinter Thunder Bay teilt sich der TCH in Nr. 11 und 17. Wir wählen die südliche Route Nr. 11, weil sie landschaftlich schöner sein soll. Sie ist wirklich sehr schön, mit vielen Wäldern und Seen.
Wir fahren auf den schönen Campground am Caliper Lake.
Wir verlassen das schöne Ontario und fahren nach
Manitoba